Google und Facebook machen zusammen zum ersten Mal in der Geschichte mehr Umsatz mit bezahlter Online Werbung als die ganze TV-Industrie. Das sogenannte Digital Paid Advertising ist allgegenwärtig. Sei es zwischen den Posts auf Social Media, gekennzeichnete Anzeigen in den Google Suchergebnissen, oder die Werbevideos auf Videoplattformen wie YouTube. Wie zielgerichtet und effektiv Digital Paid Ads sein können, zeigt sich z. B. wenn wir Produkte für die wir uns interessieren immer wieder eingeblendet werden. Über diese Art von Werbung sprachen wir mit Joel Neuschwander von der Hut.ch.
Was genau versteht man unter Paid Advertising?
Der Begriff umschreibt die Form sehr genau. Wie es der Name schon sagt, geht es um bezahlte Online Werbung im Internet. Die Werbetreibende haben hier zahlreiche Möglichkeiten auf diversen Plattformen und Formaten Werbung wie z. B. Text, Bild, oder klassische Werbebanner und Videowerbung wie wir sie alle kennen zu schalten. Neu gibt es auch Formen der Audiowerbung wie z. B. bei Streaming Diensten wie Spotify.
Welche Kanäle gibt es für Paid Advertising?
Bei den Plattformen gibt es mittlerweile auch eine grosse Auswahl und es kommen immer neue dazu. Vor ein paar Jahren war beispielsweise für die ganz Jungen Instagram die Plattform, danach kam Snapchat und jetzt ist es TikTok. Ganz Allgemein kann man sagen, dass Social Media wie Facebook, Instagram, LinkedIn usw. sind ein grosses Thema sowie Google mit Google Ads und YouTube Werbung.
Warum sollte man Paid Advertising nutzen?
Es bietet gegenüber klassischen Werbeformen schier unendliche Möglichkeiten an Werbeformen. Früher hatte man im regionalen Tagblatt ein Inserat gekauft oder ein Werbespot im Fernsehen oder Radio geschaltet und hatte begrenzte Möglichkeiten in Bezug auf die Reichweite. Jeder kann in der Theorie zumindest weltweit seine potenziellen Kunden gezielt ansprechen und das hat natürlich ein riesiges Potenzial, um auf seine Produkte und Dienstleistungen aufmerksam zu machen.
Gibt es auch Nachteile von Paid Advertising?
Es gibt gewisse Gefahren, die einen Nachteil darstellen können. Beispielsweise, wenn man eine Kampagne zu wenig spezifisch aufsetzt, mit zu allgemeinen Keywords. Ebenfalls ist die Angabe des richtig berechneten Budgets sehr relevant. Da können kleine Fehler wie z. B. das Setzen eines Tagesbudgets von CHF 500.- statt CHF 50.- schnell sehr teuer ohne grossen Mehrwert werden. Brand Safety ist ebenfalls ein grosses Thema. Grosse Werbetreibende haben beispielsweise in der Vergangenheit grosszügig Werbung auf YouTube ausgestrahlt. Die eigentlichen YouTube Videos waren aus Imagesicht jedoch kontraproduktiv für den Brand. Hier können Blacklists Abhilfe schaffen, indem man ganze Zielgruppen und Keywords ausschliesst.
Braucht es dazu eine Agentur wie Hut.ch oder kann man das auch alleine?
Aus der Sicht von Joel benötigt es klar eine Agentur. Es kann schnell passieren, dass Kampagnen nicht korrekt eingestellt wurden. Dies bedeutet beispielsweise, dass die Zielgruppen zu wenig genau definiert wurden oder das benötigte Budget nicht richtig berechnet wurde. Die Kosten, die hier entstehen können, die Investition in eine Agentur bei weitem übersteigen.
Zumindest für den strategischen Teil ist eine Agentur von Vorteil. Ein bisschen anders ist es im Bereich Community Management. Oftmals wirkt es hier authentischer, wenn ein echter Mitarbeiter einer Firma.
Wie sieht ein typisches Projekt bei euch aus? Welche Dienstleistungen werden genutzt?
Dies ist sehr individuell. Es kommt immer darauf an, was die Ideen und Bedürfnisse der Kunden sind. Hier kann man sehr unterschiedlich arbeiten und individuell auf die Bedürfnisse eingehen. Pull-Werbung im Bereich Google Ads ist sehr beliebt. Der zweite Part ist die Push-Werbung, mit deren man die Zielgruppen welches potenzielle Interesse an einer Dienstleistung oder einem Produkt haben.
Wie ist das ganze messbar?
Die Messbarkeit ist das A und O im Bereich Online-Marketing. Gerade weil man so viel Möglichkeiten hat ein Benutzerverhalten nachvollziehen zu können. Hier gibt es verschiedene Werkzeuge wie zB. Google Analytics, Google Tag Manager, Facebook Pixel, etc. Das Tracking ist für alle involvierten Parteien sehr wichtig. Einerseits für den Kunden, der wissen möchte, worin er seinen «Werbefranken» investiert. Aber auch die Agentur benötigt die Messbarkeit, um herauszufinden, was gut und was weniger gut performt. Gerade für Online-Shops ist es auch interessant zu messen, was durch Werbemassnahmen effektiv verkauft wurde zu welchem Verkaufspreis. Bei Werbevideos auf YouTube kann beispielsweise interessant sein, ob der potenzielle Kunde das Video überhaupt bis zum Schluss angeschaut hat, oder zumindest bis zum Punkt, der notwendig ist, um die Werbebotschaft überhaupt erhalten zu haben. Tracking ist aus diesem Grund sehr wichtig und gehört zu den täglichen Arbeiten einer Agentur.
Der neuste Trend heisst Programmatic Advertising. Was ist das genau?
Der Begriff ist nicht mehr ganz so neu. In der Schweiz ist es aber noch nicht so verbreitet, wie viele Trends, die sich erst nach einer Weile etablieren. In der Schweiz angekommen ist es seit ca. 2015 oder 2016. Es ist ein Push Marketing Tool, bei dem es darum geht, die Zielgruppen zu definieren und anzusprechen oder Placements auf gewissen Plattformen einzunehmen. Programmatic Advertising funktioniert ähnlich wie das Google Display Netzwerk oder Youtube Werbung. Programmatic Advertising bietet hier die Möglichkeit, Placements auszuwählen, dies sehr spezifisch. Beispielsweise einzelne Immobilienplattformen, auf denen Werbung für eine Immobilienverwaltung geschaltet werden kann.
Für den Webseitenbetreiber gibt es wie beim Display Netzwerk auch die Möglichkeit Werbeplätze zur Verfügung zu stellen. Dieser kann genau einstellen, welche Art von Werbung aufgeschaltet werden soll. Beispielsweise können auch Themen ausgeschlossen werden und die Formate bestimmt werden. Diese Plattform muss vom Webseitenbetreiber explizit eingebaut werden.
Du siehst also, Paid Advertising schafft es auf eine effektive Art und Weise, die Anzahl deiner Webseitenbesucher zu erhöhen und durch mehr Conversions Umsatz zu generieren. Falls du weitere Fragen zum Thema Paid Advertising hast, melde dich unverbindlich bei Joel. Für übergreifende Digital Marketing Strategien meldest du dich einfach bei uns via gobox.ch.